Inwiefern ist Elsass Lothringen, und somit auch Metz, im Herzen der
deutsch-französischen Beziehungen ?
Elsass-Lothringen liegt zwischen Deutschland und Frankreich. Zwischen
den beiden Ländern gibt es seit Jahrhunderten Kriege und Konflikte um dieses
Gebiet; die Deutschen sind der Meinung Elsass-Lothringen sei deren ,,natürliche
Westgrenze'', doch Frankreich meint, das ,,historische Recht'' befindet sich
auf deren Seite. Nach der Niederlage des Krieges von 1870/1871 nannte
Frankreich Elsass-Lothringen die ,,verlorene Provinz''.
Nach der Niederlage der Franzosen im Deutsch-Französischen Krieg von
1870 und 1871, annektierte Deutschland Elsass und Teile des nördlichen
Lothringens. Auf diesem Material sieht man, welche deutsch-französischen
Grenzen sich nach dem 10. Mai 1871 neu gebildet haben.
Die Bevölkerung des Gebiets war germanischer Rasse und seine Sprache war
Deutsch. Doch dies machte das Elsass und Teile des Lothringens nicht deutsch.
Was die Nationen unterscheidet, sind die Ideen, Interessen, Neigungen,
Erinnerungen und Hoffnungen. Die Bevölkerung Elsass-Lothringens ist durch seine
Rasse und Sprache deutsch, doch durch seine Nationalität und sein
Vaterlandgefühl französisch.
Der Frankfurter Friedensvertrag gab den Elsässern und Lothringern das
Recht bis 1872 ihre Stimme für Frankreich zu geben. Die Optionserklärung für
die französische Staatsbürgerschaft gaben etwa 160 000 Menschen ab, doch nur 50
000 wanderten aus.
Nach 1871 nahm Elsass-Lothringen an Deutschlands innere Entwicklungen
teil. Das Gebiet und die anderen annektierten Gebiete waren als ,,Reichsland''
direkt dem Kaiser unterstellt und erhielten 1911 einen Landtag mit begrenzten
Rechten. Das führte zu einer starken Autonomiebewegung.
Dieses Material ist eine Postkarte von dem Bahnhof von Metz. Er wurde
von 1905 bis 1908 erbaut und wird zu der Kunst des neoromanischen Stil
zugeordnet. Der mittelalterliche Kaiserpfalzen diente als Vorbild. Der Kaiser,
Wilhelm II hatte Einfluss auf die Pläne.
Quelle:
Geschichtsbuch Europa und die Welt vom wiener Kongress bis 1945, Nathan/KlettS. 58-59
Text: Nour Abou Ayoub