vendredi 22 mai 2015

Metz im Mittelpunkt der deutsch-französischen Beziehungen : Wechselseitige Einflüsse im Zeitalter der Moderne (1500-1900)


Die Lage der Stadt führte dazu, dass sie zu einem wichtigen Ort in der Geschichte der Deutsch-französischen Beziehungen wurde.


Metz liegt nämlich an der Mündung der Seille in die Mosel. Sie ist die Hauptstadt des Départements Moselle und Hauptort der Region Lothringen. Noch heute zeugt vieles von den deutschen Besetzungen  von 1870 -1918 und 1940-1944. 

Die Moselle, die im Jahre 1870 annektiert wurde, wurde ab 1900 durch eine Germanisierung der Architektur geprägt.

Die privaten Häuser wurden durch den Jugendstil geprägt (eines der bekanntesten Beispiele hierfür ist das Schloss von Landonvilliers), während die offiziellen Gebäude durch ihren typischen deutschen Baustil, den neo-romanen, neorenaissance und neobarocken Stil auf ihre Angehörigkeit an das Deutsche Reich verweisen.

Die Kasernen, die Postämter und die Bahnhöfe stehen für die Macht und den Zentralismus des jungen Deutschen Reiches.

Was die Gastronomie angeht, findet man in Metz sowohl typische 
französische Spezialitäten wie die „quiche lorraine“ als auch typische deutsche Spezialitäten wie Spätzle und Flammkuchen.

Wenn man durch die Stadt wandelt und sich die Straßennamen anschaut, entdeckt man einige Straßen mit deutschen Namen wie Rue Professeur Oberling und Rue du Docteur Schweizer zwischen typischen französischen Straßen wie Rue Victor Hugo und  Rue de Lorraine. Hinzu kommt, dass viele Familiennamen sowie Geschäfte in Metz sich deutsch anhören: Schleidt, Karlsbrau, Fischer.

Das Lycée Fabert öffnete seine Türen im Jahr 1804 als „ Lycée français“ und ist eines der ältesten Gymnasien Frankreichs. Von 1871 bis 1918 wurde es in „Kaiserliches Lyceum“ umbenannt. Heute steht das Lycée Fabert mit seinem Abibac-Programm als Symbol der deutsch-französischen Freundschaft.

Im sogenannten „Droit Local“ (Lokalrecht) sind Teile der deutschen Gesetzgebung aus der Zeit 1870 – 1918 erhalten geblieben. Bestimmte Feiertage, Gesetze und Verordnungen aus der Zeit  des „Reichsland Elsass-Lothringen“ wie z.B.  einige Bestimmungen im Sozialbereich (u.A. Erstattung von medizinischen Ausgaben) sind stets noch Heute vorteilhafter in Elsass-Lothringen als im Rest Frankreichs. Die bekannteste Besonderheit des Lokalrechts ist allerdings das 1802 unterzeichnete Napoleonische Konkordat, das zwischen 1871 und 1918 als Landgesetz unangetastet blieb. Ihm zufolge wird der Bischof von Metz vom Präsidenten der französischen Republik im Einvernehmen mit dem heiligen Stuhl ernannt.